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Masturbation: Ist es normal oder nicht?

Angelika Nazarenko

Psychologe, Sexologe
  • veröffentlicht:
    08. August 2022
Masturbation: Ist es normal oder nicht?

    Masturbation ist die Stimulierung der eigenen Genitalien und erogenen Zonen mit den Händen oder anderen Mitteln, um sexuelle Befriedigung (Orgasmus) zu erlangen.

    Die soziale Einstellung zur Masturbation war und ist weiterhin umstritten. Menschen masturbieren seit einem sehr frühen Alter unserer Zivilisation. Es gibt einige alte Höhlenmalereien, die dies bestätigen. Masturbation findet auch bei Tieren statt; es ist bei fast allen Säugetieren üblich, die keinen Partner finden. Es wird beispielsweise bei Widdern, Kamelen, Elefanten, Bären, Ziegen, Pferden und Frettchen sowie bei Haustieren wie Katzen und Hunden gefunden.

    Die meisten Kulturen hatten in der Vergangenheit eine positive Einstellung zur Masturbation und betrachteten sie als würdiges und gottgefälliges Tun (altes Ägypten, Griechenland, Rom).

    Im Mittelalter jedoch, während der Ausbreitung des Christentums, wurde Masturbation verurteilt, als sündhaft angesehen und blieb bis ins frühe 20. Jahrhundert ein ernstes Tabu in der Gesellschaft. Man glaubte damals, dass Masturbation schwere psychische und körperliche Störungen verursachen kann, einschließlich Geisteskrankheit. Zu dieser Zeit wurde die Masturbation auf verschiedene Weise bekämpft: mit Laken festbinden, "Keuschheitsgürteln" tragen, männlicher Beschneidung, Kastration und Entfernung des Kitzlers - für Frauen.

    Heutzutage gilt Masturbation nicht mehr als unwürdig und wird als Alternative zu einem Sexualpartner akzeptiert. Masturbation ist ein Element der normalen psychosexuellen Entwicklung. 

    Was ist das akzeptable Alter für die Masturbation? 

    Es ist völlig in Ordnung, mit der Masturbation zu beginnen sobald der Bedarf entsteht - unabhängig vom Alter. Es gibt nichts Unnatürliches oder Schädliches an kindlicher oder jugendlicher Masturbation.

    Während des Lebens gibt es Zeiträume in denen die Masturbation von hoher Relevanz ist. 

    Zum Beispiel wenn ein Kind lernt und seinen Körper erkundet - Stimulation der Genitalien in dieser Phase ist normaler Bestandteil der Entwicklung. Es ist wichtig sensibel auf die Situation zu reagieren - Schamgefühl dem Kind gegenüber wegen der Masturbation kann negative permanente Auswirkung auf dessen Psyche haben.

    In der Pubertät tritt ein hormoneller Anstieg auf sowie Interesse an dem anderen Geschlecht (in manchen Fällen an sich selbst). Jugendliche entdeckten die Masturbation als Mittel um ihre ersten bewussten Orgasmen zu erleben.

    Masturbation kann im Erwachsenendasein den Sexualpartner ersetzen (kompensatorische Mastubration) wenn dieser abwesend oder für bestimmte Zeiträume nicht verfügbar ist oder es Unstimmigkeit in sexuellen Gewohnheit oder Frequenzbedarf gibt - aber auch im Erwachsenendasein kann sich jemand für regelmäßige sexuelle Begegnung sowie für die Erweiterung des Sexlebens durch Mastubration entscheiden. 


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